In unserem täglichen Leben müssen wir wirklich von Zeit zu Zeit langsamer werden.
In der modernen Zeit, wo wir ständig irgendwo in Eile sind, wo wir etwas zu tun haben, zu Hause, auf der Arbeit, in der Schule, nehmen wir fast überall nicht die Gelegenheit wahr, innezuhalten und zum Beobachter von allem zu werden, was sich bewegt.
Unser Gehirn ist an die schnelle Bewegung von Gedanken, an schnelle Reaktionen „gewohnt“. Und es ist schön und absolut notwendig und macht sogar Freude, wenn wir das Ergebnis der Arbeit unseres schnellen Verstandes sehen. Aber genauso wie im Yoga, wenn wir lange in einer Asana arbeiten und dann Ausgleich brauchen (in der Sprache des Yoga – im Pratikriyasana), braucht auch unser Geist im Alltag solche Pratikriyasana . Hier geht es nicht um irgendeine Art von Untätigkeit, Schlaf oder tiefe Entspannung.
Die Rede ist hier von Slowdown. Über das bewusste Verlangsamen: Wenn alle unsere Bewegungen so bewusst wie möglich werden, wenn wir langsam werden und wir beginnen, das Leben selbst zu fühlen. Wir beginnen, das Leben zu fühlen, das im Körper fließt, wir fühlen, WIE es fließt, es manifestiert sich. Wir beginnen uns sozusagen von innen heraus bewusst zu werden. Wir können unsere Erkundung von der Körpermitte aus beginnen, vom Bauch aus. Wir können beobachten, wie wir atmen, wie sich diese Hand bewegt, zum Beispiel beim Kaffeetrinken, wie ein Schluck zubereitet wird usw. … Und wir verlangsamen uns …
Diese Slowdown-Beobachtung kannst Du auf Deine Yoga-Praxis übertragen. Wähle einfache Bewegungen. Zum Beispiel eine Katze-Kuh-Übung (auf allen Vieren stehend). Verlangsame Dich, alle Bewegungen und Atmung laufen so bewusst wie möglich ab. Nehme Dir Zeit, um die Übung zu beenden. Sehe, ob Dein Geist nach vorne „springt“ oder wachsam im Jetzt-Moment bleibt. Verlangsame Dich durch einfaches Beobachten, Fühlen.
Spüre, wie Deine Finger, Handflächen den Boden berühren, fühle, wie und wo sich der Druck auf sie ändert. Spüre die Wirbelsäule, wie sich ihre natürlichen Kurven bei der Bewegungen verändern. Sei Dich dieser Bewegungen bewusst, sei Dich der Atmung bewusst, die während dieser Bewegungen passiert …
Stelle Dir es vor, Du fühlst all dies zum ersten Mal in Deinem Leben: den Körper, die Schwerkraft, den Raum um Dich herum. Und verlangsame Dich … Verwandele Dich in eine Art Wesen, das den Raum innerhalb und außerhalb von sich spürt. Dies wird Dir helfen in den Jetzt-Moment einzutauchen, in die Kontemplation dessen, was einfach IST.
Dein Slowdown wird zu einer Art Meditation in Motion. Und höchstwahrscheinlich bringt Dir dies nicht nur einen wunderbaren Neustart, sondern auch interessante intuitive Entdeckungen oder Erkenntnisse…
Gute Reise!
deine Elena